Die Therapiemethode Constructional Aggression Treatment (C.A.T.) wurde 2007 von Dr. Jesus Rosales-Ruiz und Kellie Snider an der Universität Nordtexas entwickelt. Sie bietet großartige Chancen bei der Arbeit mit Hunden, die aggressives Verhalten zeigen. Da es darauf ankommt, ganz präzise und auf der Grundlage fundierten Wissens zu arbeiten, sollte man C.A.T. aber nur unter professioneller Aufsicht durchführen.
Biologische Funktion verstehen
Es klingt kompliziert, ist aber im Grunde ganz einfach: Dr. Rosales-Ruiz erkannte, dass neue, nicht-aggressive Verhaltensweisen nur dann stabil und nachhaltig sind, wenn sie das aktuelle Bedürfnis des Hundes berücksichtigen – also nicht nur, weil sie mit Futter oder Spiel belohnt werden.
C.A.T. konzentriert sich ganz auf die biologische Funktion aggressiver Verhaltensweisen: eine unangenehme Situation – also eine Bedrohung oder Störung – zu beenden.
Konkret: Fühlt ein Hund sich unsicher, helfen wir ihm dabei, sich sicher zu fühlen. Verhaltensweisen, die zu diesem Ziel führen, werden nicht durch Leckerlis oder Spiel belohnt, sondern durch Erleichterung – das eigentliche Bedürfnis des Hundes. In der Praxis bedeutet Erleichterung, dass die Distanz zu einem als bedrohlich empfundenen Auslöser größer wird. C.A.T. arbeitet also hauptsächlich mit Distanzen.
Freundliches Verhalten lernen
Geübt wird in einem Abstand, in dem sich der Hund sicher fühlt. Während des Trainings unterstützen wir ihn dabei, verschiedene neutrale oder freundliche Verhaltensweisen auszuprobieren, die ihm helfen, seine Umwelt zu kontrollieren. Ziel ist es, ihm Alternativen beizubringen und nicht – wie oft beim klassischen Training – die Möglichkeiten des Hundes einzuschränken. Bereits sehr kleine Fortschritte werden belohnt und damit eine stabile Verhaltenskette und Verhaltensvielfalt geschaffen.