Hund im Fokus: Die LIMA-Regel

LIMA steht für „Least Intrusive, Minimally Aversive“ und beschreibt Trainings- und Therapiemethoden, die den Hund so wenig wie möglich einschränken, ihm die größtmögliche Kontrolle zugestehen und auf Strafen, Zwang und Druck verzichten. Verhaltensänderungen werden vor allem durch eine Auseinandersetzung mit der Umwelt, dem körperlichen Wohlempfinden, positiver Verstärkung und dem Aufbau von Alternativverhalten erreicht.

Die LIMA-Regel ist kompetenzbasiert  und verlangt von Therapeuten und Trainern eine fundierte Ausbildung, hohe Methodenkompetenz, stetige Weiterbildung und eine ständige Reflektion der eigenen Fähigkeiten.

Systematischer Trainingsansatz

Im Fokus der Therapie auffälligen Verhaltens steht immer der Hund. Alle Maßnahmen sollen deshalb an den Auswirkungen auf den Hund gemessen werden – nicht an den Wünschen und Zielen des Berater oder des Halters.

LIMA verpflichtet zu einem wissenschaftlich basierten und systematischen Trainingsansatz, der auf den jeweiligen Hund und die jeweilige Situation individuell zugeschnitten ist. Strafen und stark einschränkende Maßnahmen, die Angst oder Schmerzen erzeugen, dürfen nicht eingesetzt werden. Es geht nicht darum, mit welchem Verhalten ein Hund aufhören soll, sondern welches Verhalten er zeigen soll.

Ethischer Kontrollpunkt für Hundetrainer

Therapeuten, die sich der LIMA-Regel verpflichtet haben, beziehen in ihre Arbeit auch die „Hierarchie der Verhaltensänderung“ ein, die Verhaltensexperten in ihren Entscheidungsprozessen unterstützen soll. Dabei geht es unter anderem um Gesundheit und Ernährung, den Umgang mit Auslösern unerwünschten Verhaltens, um das Motivationskonzept und positive Verstärkung.

Die Hierarchie soll verhindern, dass es bei der Beratung durch Gewohnheiten, mangelnder Flexibilität oder zu viel Routine zu Fehlern kommt. Sie ist sozusagen eine Art ethischer Kontrollpunkt, an dem die Therapieansätze  immer wieder sorgfältig geprüft werden sollen.

Weiterlesen:

> LIMA-Regel auf der Seite der IAABC (englisch)

> Übersicht: Alle Infos zur hundepsychologischen Verhaltenstherapie